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Eine Zeitreise durch den Bazaar Berlin

1962: Eröffnungsrundgang Ludwig Ehrhard und Willy Brandt mit Musikern aus Ghana
1962: Eröffnungsrundgang Ludwig Ehrhard und Willy Brandt mit Musikern aus Ghana
1964: Heinrich Lübke und Gattin Wilhelmine am Stand von Äthiopien
1964: Heinrich Lübke und Gattin Wilhelmine am Stand von Äthiopien
1981: Richard von Weizäcker am Stand von Indien
1981: Richard von Weizäcker am Stand von Indien
1985: Eberhard Diepgen und Elmar Pieroth beim Eröffnungsrundgang
1985: Eberhard Diepgen und Elmar Pieroth beim Eröffnungsrundgang

1962 – 1989 Übersee-Import-Messe ‚Partner des Fortschritts‘

1989 – 1992 Import Messe (Fachteil) und Import Shop Berlin

1992 – 2013 Import Shop Berlin

seit 2014 Bazaar Berlin

2022 Der Bazaar Berlin wird 60 Jahre alt

Wir danken allen für Ihre langjährige Treue und Teilnahme an unserem schönen Projekt.

1966: Willy Brandt und Walter Scheel beim Eröffnungsrundgang
1966: Willy Brandt und Walter Scheel beim Eröffnungsrundgang

Trendplattform mit langer Geschichte: Von „Partner des Fortschritts“ über „Import Shop Berlin“ zum heutigen „Bazaar Berlin“

Seit über 60 Jahren ist der Bazaar Berlin Deutschlands wichtigste internationale Verkaufsmesse für Kunsthandwerk, Design, Naturwaren sowie fair gehandelte und sozial produzierte Erzeugnisse. Hochwertige landestypische Einzelstücke aus aller Welt und mit einer besonderen Geschichte – dafür steht der Bazaar Berlin. Aber auch lokal und regional hergestellte Produkte, Re-Use, Recycling und Upcycling gehören zum festen Messerepertoire.

Die Geschichte des Bazaar Berlin beginnt in den 60er Jahren: Als entwicklungspolitische Veranstaltung im Jahr 1962 unter dem Namen „Partner des Fortschritts“ gestartet, war die Verknüpfung von guten Geschäften mit sozialer Verpflichtung ein wichtiges Anliegen des Bazaar Berlin. Seitdem unterstützt und fördert die internationale Verkaufsmesse regelmäßig Programme für eine ethisch korrekte, fair gehandelte und nachhaltige Produktion von Waren – und lädt zu einer Reise um die Welt in den Berliner Messehallen ein.

1962 bis 1989 – Übersee-Import-Messe
„Partner des Fortschritts“

Nach dem Bau der Mauer 1961 entwickelte sich die Veranstaltung „Partner des Fortschritts“ für Länder der Dritten Welt aus dem Wunsch heraus, in Berlin Internationalität zu zeigen. Zu der Zeit war die Übersee-Import-Messe abhängig von der Gewährung enormer Fördermittel und Anreize wie Sonderzollpräferenzen für Textilien und Sonderkontingente.

Von den 1960er bis in die 1980er Jahre galt die Messe mit ihrem Testmarkt als echter Geheimtipp – vor allem unter den Bewohner*innen der angrenzenden Stadtbezirke wie Charlottenburg, Wilmersdorf, Steglitz, Zehlendorf und Spandau. Viele Besucher*innen der ersten Jahrzehnte gehören noch heute zum Stammpublikum des Bazaar Berlin.

1989 bis 1992 – Fachteil „Import Messe Berlin“
und Publikumsteil „Import Shop Berlin“

Nachdem sich die finanziellen Fördermaßnahmen nach der Wiedervereinigung veränderten, verlor die Übersee-Import-Messe für Aussteller und Fachhandel an Attraktivität. Das machte eine Kommerzialisierung und Neuausrichtung erforderlich, die den Schwerpunkt von einer Fachmesse hin zu einer Publikumsmesse verlagerte: Die ehemalige Übersee-Import-Messe „Partner des Fortschritts“ wurde zur „Import Messe Berlin“ als Ordermesse für den Fachhandel und zum „Import Shop Berlin“ für das Publikum.

Nach der Umbenennung in „Import Messe Berlin“ und nach Öffnung der osteuropäischen Staaten gewann die Messe auf Ausstellerseite und bei internationalen Institutionen an Bekanntheit – davon profitiert sie noch heute. Mit dieser Veränderung hat sich zugleich der Charakter der Fachbesucher*innen gewandelt. Insbesondere kleine Einzelhändler und Boutiquenbesitzer, die über kein Import-Know-how verfügen, nutzen jetzt die Messe als Beschaffungsquelle.

1992 bis 2013: Import Shop Berlin

Der ehemalige Testmarkt für die Westberliner Bevölkerung entwickelte sich eigenständig und unabhängig zu einer Verbrauchermesse mit wachsenden Ausstellern und Besucherzahlen. Mit dieser neuen Ausrichtung veränderten sich auch die Ausstellergruppen und ihr Produktangebot. Neben den nichteuropäischen Ausstellern kamen seit den 1990er Jahren neue Aussteller aus zahlreichen osteuropäischen Ländern hinzu.

Tukan

2000 bis 2011: Premiere des Tukan-Logos, neue Bereiche und 50 Jahre Import Shop Berlin

Im Jahr 2000 wurden die Veranstaltungsbereiche „Natural Living“, „Art & Style“ und „Winter at Home“ eingeführt. Unter dem Motto „Das Schönste der Welt“ feierte das Tukan-Logo 2005 Premiere. 2011 wurde der Import Shop Berlin in den Messehallen unter dem Funkturm 50 Jahre alt.

seit 2014: Bazaar Berlin

Die traditionsreiche Messe trägt seit 2014 ihren heutigen Namen „Bazaar Berlin“. Mit der Namensumbenennung sollte der Bazarcharakter der Messe und die Vielfalt des Angebots noch stärker hervorgehoben werden. Die Sonderthemen wurden gleichberechtigte Ausstellungsbereiche – und setzen in der Hallengestaltung in fünf Themenwelten eigene Akzente.

Die Themenwelt World Market umfasst den internationalen Ethno-Bereich und bildet den Kern des Bazaar Berlin. Hier präsentieren Aussteller an kleinen und mittelgroßen Ständen die vielfältige Warenwelt ihrer Länder und vermitteln so ein besonderes Flair. Ein Highlight dieser Themenwelt ist die beliebte Afrika-Halle „Living Africa“. Im Jahr 2000 entstand aus dem damals aufstrebenden Markt von Naturwaren und Bioprodukten die Themenwelt Natural Living. Teil der Messe ist seit 2004 die Themenwelt Winter at Home – passend zum Messetermin im November werden hier Produkte für die Weihnachts- und Winterzeit angeboten.

Der werbliche Relaunch der Messe im Jahr 2005 führte auch inhaltlich und konzeptionell zu einer Veränderung: Das Segment Art & Style wurde um hochwertige Lifestyle-Produkte ergänzt. Hier präsentieren Modeschmuck- und Interieurdesigner aus Europa und anderen Kontinenten ihre Kreationen.

2014 wurde die Messe um das Segment „Fair Trade Market“ erweitert, um dem wachsenden Interesse des bewussten Publikums an nachhaltigen und fair gefertigten Waren gerecht zu werden. Seit 2021 trägt diese Themenwelt den Namen Fair & Social mit Angeboten von sozialen Trägern, Unternehmen und Organisationen. Hier werden nur Aussteller zugelassen, die entweder bereits nach Richtlinien der WFTO (World Fair Trade Organisation) produzieren oder importieren, oder aber die per Einzelfallentscheidung durch ein unabhängiges externes Gremium (AG Fair Trade Market) zugelassen werden. Damit legt die traditionsreiche Messe auch einen verstärkten Fokus auf bewussten Konsum, Nachhaltigkeit und Produkte aus dem fairen Handel.

Im Jahr 2022 feierte der Bazaar Berlin 60-jähriges bestehen.

Das sagen unsere Besucher

Ich liebe die besondere Stimmung der Messe die durch die vielen unterschiedlichen Waren, aber auch durch die Teilnehmer aus so vielen verschiedenen Ländern entsteht.

Es ist schön, dass die Anbieter ihre eigenen Produkte offerieren und sie mit viel Sachkenntnis, Authentizität und „Herzblut“ verkaufen.

Das ist so ganz anders als solche Waren in irgendeinem seelenlosen Geschäft oder gar übers Internet zu erstehen.

Es ist immer wieder eine Freude in den Messehallen vom Bazaar quasi die ganze Welt zu treffen und Angebote aus diversen Regionen und Kulturen vereint "unter einem Dach" zu sehen und dabei immer wieder Neues zu entdecken.

Der Bazaar Berlin ist für uns: Multikulti, Tradition, Lebensfreude

Ich plane immer einen Tag Urlaub dafür ein und lege den ein oder anderen Euro im Vorfeld dafür beiseite.

Denn man findet immer etwas Außergewöhnliches, für sich selbst oder gern auch zum Verschenken.

Auch wenn die Welt im Laufe meines Lebens kleiner geworden ist und ich auf Reisen Vieles in den Herkunftsländern sehen durfte, ist der Moment, die erste Halle mit den farbenfrohen Ständen, den bestimmten Geräuschen, Stimmengewirr und auch den Gerüchen zu betreten, in jedem Jahr wieder ein besonderer für mich.

Ich freue mich immer noch wie ein Kind –jedes Jahr aufs Neue- darauf und bin traurig, wenn der stundenlange Bazaar-Besuch zu Ende ist.

Aber zum Glück gibt es ja die sichere Perspektive: Ich komme im nächsten Jahr wieder!